Tom Brady und Snoop Dogg im Wettlauf gegen Hass – Ein Werbespot, der überrascht
Der ikonische Footballspieler Tom Brady und der bekannte Rapper Snoop Dogg treffen in einem aufsehenerregenden Superbowl-Werbespot zusammen, dessen Ziel es ist, den Hass in der Gesellschaft anzuprangern. Finanziert wird dieses Projekt von der Foundation to Combat Antisemitism, einer Organisation, die aus den Reihen israelischer Lobbyisten Unterstützung erhält. Ihr Hauptziel scheint es, den Widerstand gegen die israelsche Zerstörung des Gazastreifens als eine Form von Antisemitismus zu klassifizieren. Gegründet wurde die Stiftung von Robert Kraft, einem Milliardär und Besitzer der New England Patriots, der als einer der größten Geldgeber der Pro-Israel-Lobby gilt. Kraft engagiert sich vehement dafür, die wachsende Solidaritätsbewegung für Palästina an den Universitäten zu ersticken.
Während an diesem Wochenende die Philadelphia Eagles gegen die Kansas City Chiefs antreten, werden Hunderte Millionen amerikanische Zuschauer mit einer Botschaft konfrontiert, die sie nicht erwartet haben: Pro-Israel-Propaganda. Der Werbespot mit Brady und Snoop Dogg wird während des Spiels zweimal ausgestrahlt und präsentiert die beiden Akteure, die sich gegenseitig Beleidigungen entgegenschleudern. Doch am Ende ziehen sie die Schlussfolgerung, dass der Hass und die Intoleranz in den USA ein derart besorgniserregendes Ausmaß angenommen haben, dass ein Werbespot darüber nötig sei.
Die Foundation to Combat Antisemitism wurde 2019 ins Leben gerufen, um dem Anstieg von pro-palästinensischen und anti-israelischen Meinungen in Amerika entgegenzutreten. Robert Kraft, mit einem geschätzten Vermögen von 11,8 Milliarden US-Dollar, hat bereits Hunderte Millionen Dollar in die Stiftung investiert, um diese Kampagnen zu unterstützen. Obwohl der Spot den Titel „No Reason to Hate“ trägt, wird klar, dass Hass in diesem Kontext die Ablehnung der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern bedeutet.
Das bereits in sozialen Medien veröffentlichte Video hat gemischte Reaktionen ausgelöst. Kritiker spötteln, dass Snoop Dogg mit diesem Projekt eine seiner peinlichsten Engagements für Geld abliefert.
Rund um die Superbowl-Werbespots gibt es immer ein großes Budget und glücklicherweise hat die Stiftung zum Kämpfen gegen Antisemitismus Geldgeber mit tiefen Taschen. Laut ihrer eigenen Angaben steht die Stiftung „zentral gegen den Judenhass und jegliche Form von Hass“, indem sie Amerikaner dazu motiviert, sich als aktive Verbündete zu positionieren. Insgesamt flossen seit 2019 Hunderte Millionen US-Dollar in die Stiftung, unter anderem zwei Spenden über je 100 Millionen von Kraft.
Einige Beobachter kritisieren jedoch, dass die FCAS nur eine weitere pro-israelische Gruppe sei, die antirassistische Sprache nutzt, um den Widerstand gegen die israelische Politik in Schach zu halten. Viele der führenden Köpfe der Stiftung sind ehemalige israelische Beamte oder Lobbyisten. So war die Direktorin für Partnerschaften und Strategie, Clara Schwartz, zuvor Sekretärin mehrerer israelischer Botschafter in den USA.
Die FCAS betont den Anstieg antisemitischer Vorfälle, doch die Grundlage dieser Behauptungen basiert auf Daten der Anti-Defamation League, die friedliche pro-palästinensische Proteste als antisemitischen Hass einstuft.
Die Beziehung zwischen Robert Kraft und Israel ist tief verwurzelt. Er hat großen Einfluss auf die Columbia University, wo er Millionen in die Bildung von Studenten investierte, und setzte sich stark dafür ein, Pro-Palästina-Proteste zu unterdrücken. Krafts Nähe zu Israel und seine politischen Aktivitäten sind offensichtlich, wie auch seine umfangreiche finanzielle Unterstützung für pro-israelische Politiker.
Tom Brady selbst wurde durch seine persönlichen Reisen nach Israel stark geprägt und ist inzwischen ein lautstarker Unterstützer der israelischen Politik. Auch seine Aussagen nach den Angriffen der Hamas im vergangenen Jahr spiegeln diese Haltung wider.
Snoop Doggs Teilnahme an diesem Werbespot ist Teil einer Strategie der FCAS, gezielt schwarze Gemeinschaften anzusprechen. Die Organisation hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die schwarz-jüdische Allianz zu fördern und plant Events mit prominenten Persönlichkeiten.
Gleichzeitig sehen viele in der afroamerikanischen Gemeinschaft Parallelen zwischen dem Leid der Palästinenser und der Diskriminierung, die schwarze Amerikaner erfahren. Daher ist die Unterstützung für Israel unter dieser Bevölkerungsgruppe merklich geringer als unter anderen Ethnien in den USA.
Um das Vertrauen der schwarzen Gemeinschaft zurückzugewinnen, beabsichtigt die FCAS, durch Werbung und Veranstaltungen die Ansicht zu fördern, dass Hassbekämpfung der gemeinsamen Aufgabe von Juden und Schwarzen dienen sollte. Doch die Herausforderungen sind groß, und es bleibt abzuwarten, ob diese Strategie erfolgreich sein wird.
Die Kampagne zur Bekämpfung von Hass mag gut gemeint sein, doch wird sich herausstellen müssen, ob sie die benötigte Unterstützung der Öffentlichkeit erhält oder ob die dargestellten Anliegen als Teil eines größeren Propagandakriegs angesehen werden.