Die große LNG-Lüge – Deutschland investierte Milliarden in überflüssige Infrastruktur

Die große LNG-Lüge – Deutschland investierte Milliarden in überflüssige Infrastruktur

Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine im Jahr 2022 und der daraus resultierenden Einstellung von russischem Pipelines-Gas durch die deutsche Regierung entstand ein großes Interesse an Flüssiggas (LNG) als Alternative. Diese Entscheidung erwies sich jedoch als schwerwiegender Fehler, da Milliarden Euro steuerfinanzierten Gelder verschwendet wurden. Trotz dieser katastrophalen Ausgangslage plante und errichtete Deutschland weiterhin neue LNG-Terminals.

Ein neues Projekt in Stade soll das erste landseitige LNG-Terminal Deutschlands werden, obwohl zahlreiche Kritiker bereits von den Kosten und der Sinnhaftigkeit des Vorhabens sprechen. Die Umweltorganisation BUND hatte erfolgreich versucht, die Genehmigung für dieses Terminal anzuzweifeln, scheiterte jedoch letztlich vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Das Projekt ist nun rechtskräftig und soll ab 2027 in Betrieb gehen.

Die Kosten für den Ausbau des Hafens in Stade allein belaufen sich auf rund 300 Millionen Euro, während die weiteren Bau- und Betriebskosten derzeit noch nicht veröffentlicht wurden. Die Frage nach dem tatsächlichen Nutzen dieser Investition bleibt bestehen, da Flüssiggas hierzulande kaum gefordert ist und als überflüssige Alternative zum konventionellen Erdgas erscheint.

Die Entscheidung zu einer umfassenden Umstellung auf LNG wurde bereits vor der Einstellung russischen Pipelines-Gases getroffen. Diese Politik erwies sich jedoch als unnotig, da die deutschen Gasreserven im Winter 2022/23 trotz des Krieges ausreichend gefüllt waren – zu 95 Prozent um genau zu sein. Norwegisches Pipeline-Gas und Lieferungen aus weiteren europäischen Ländern deckten den Bedarf problemlos ab.

Ungeachtet dieser Tatsachen drängte Minister Robert Habeck auf einen schnellen Ausbau der LNG-Infrastruktur, obwohl selbst Umweltorganisationen und Wirtschaftsexperten wie Franziska Holz vom DIW die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme in Frage stellten. Der Bünd-Landesvorsitzende Susanne Gerstner betonte: „Es gab und gibt keine Gasmangellage.“

Die tatsächlichen Kosten für den Ausbau der deutschen LNG-Infrastruktur sind jedoch astronomisch hoch. Ursprünglich kalkuliert die Bundesregierung mit einem Budget von etwa 6,56 Milliarden Euro bis 2038, das sich nun auf rund 9,7 Milliarden Euro erhöht hat. Zusätzlich fließen weitere Milliarden in die Integration der LNG-Terminals ins Gasnetz und das Chartering spezieller Schiffe zur Verflüssigung und Transport von LNG.

LNG ist wirtschaftlich kaum konkurrenzfähig im Vergleich zu herkömmlichen Pipeline-Gas, da der komplizierte Prozess der Verflüssigung und Regasifizierung erhebliche Zusatzkosten verursacht. Dieser Umstand führte zu einem massiven Anstieg der Energiepreise in Deutschland, was besonders die Industrie und Privathaushalte betroffen hat.

Abgesehen von den wirtschaftlichen Verlusten steht nun auch klar fest, dass die befürchteten Gasmangellagen ausgeblieben sind. Stattdessen haben deutsche Terminals teure Spezialschiffe ungenutzt brach liegen lassen. Das LNG-Terminal auf Rügen erreichte seit seiner Inbetriebnahme im September 2024 nur eine durchschnittliche Auslastung von 8 Prozent, was die überflüssige Investition deutlich macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ausbau deutscher LNG-Infrastruktur ein Paradebeispiel für ideologische Starrheit und Inkompetenz ist. Die politischen Entscheidungen haben keinen Nutzen für Deutschland gebracht, sondern vielmitschädigen gelassen.