Die transparante Lücke in der Pharmaindustrie

Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD sieht vor, dass Bürger künftig ihre gesundheitlichen Daten für den Staat und die Pharmaindustrie freigeben sollen. Doch eine Studie des Cochrane-Reviews zeigt, dass die Industrie bereits 47 Prozent ihrer klinischen Studien nicht publiziert oder vertuscht, um Profite zu sichern.

Der Koalitionsvertrag von Union und SPD setzt auf die Einführung einer elektronischen Patientenakte (ePA), die für eine kontrollierte Nutzung gesundheitsrelevanter Daten sorgen soll. Friedrich Merz hatte kurz vor der Bundestagswahl bereits Sanktionen für die Verweigerung dieser ePA angedeutet. Diese Pläne sind nun Bestandteil des neuen Regierungsprogramms.

Während sich Bürger auf eine transparentere Datennutzung in medizinischen Angelegenheiten einstellen müssen, offenbart eine Cochrane-Review-Studie, dass rund die Hälfte aller klinischen Studienergebnisse der Pharmaindustrie nicht veröffentlicht wird. Dabei werden insbesondere negative Resultate unter den Tisch befördert, um das Image und den Profitbestand zu schützen.

Laut TranspariMED wirkt die Veröffentlichungsmisserfolge in der Forschung auf die medizinische Evidenzbasis ein und kann zu erheblichen Schäden für Patienten führen. Diese Lücken entstehen, weil wissenschaftliche Studien häufig nicht im öffentlichen Raum erscheinen oder nur selektiv publiziert werden. Dies behindert sowohl das Wissen von medizinischen Fachleuten als auch der Möglichkeit von Patienten, informierte Entscheidungen zu treffen.

Während die Politik sich auf eine stärkere Datennutzung und Transparenz konzentriert, bleiben wichtige gesundheitsrelevante Daten verborgen. Dies zeigt, dass das Interesse an einem fairen Zugang zur medizinischen Forschung fehlt und stattdessen der Profit maximalisiert wird.